Das Frühstück im Rodeway Inn ist sehr einfach, aber ausreichend. Nur der Typ, der dafür zuständig ist, ist eine Niete. Dass man zwischendurch sauber macht und neu auffüllt, weiß er nicht.
Obwohl der Wetterfrosch schlechtes Wetter vorhersagt, wollen wir übers Gebirge in den Canyonlands Nationalpark, in die Needles. Bei 39 Grad
ziehen wir noch schnell ein Unterhemd an. Die Straße startet am Visitorcenter und ist mittlerweile gut ausgeschildert. Ungefähr nach dreiviertel der Strecke werden wir an einem
Cattleguard gestoppt: eine kleine Herde Jungbullen versperrt uns die Weiterfahrt. Sie gucken auch ganz angriffslustig und so fährt Dieter ganz langsam auf sie zu. Erst da trollen sie sich
von der Straße. Übrigens haben wir die ganze Zeit nur jede Menge Pferde gesehen in Arizona, erst in Utah gab es dann ein paar Kühe, aber ein Kälbchen konnte ich nocht nicht
fotografieren.
Kurz vor dem Newspaper Rock trifft diese Road auf die 211, wir sind bis dahin ca. 20 Minuten gefahren. Irgendwie hat sich das Wetter mittlerweile
geändert, wir haben Sonne und es wird langsam wärmer.
Am Visitorcenter erkundigen wir uns, ob Lavender Canyon befahrbar ist. Die Rangerin, die ich frage, sagt nein - zu sandig. Shit! Wir gucken uns im Visitorcenter um und dann sehe ich an der Wand
die Anzeige, dass Lavender und Long Canyon "open" sind. Also spreche ich eine andere Rangerin an und die will uns gleich Permits geben. Aber nachdem wir hinterfragt haben, wie
die Road tatsächlich ist, will Dieter wegen des Quicksands lieber doch nicht fahren.... so ein Mädchen haha!
Das Pärchen vor uns bekommt den Rat zum Colorado River Overlook zu fahren und das wollen wir auch versuchen. Wir überholen die Beiden
als sie an einem Felsen fotoshooting machen. Die ersten zwei Meilen sind easy, dann wird es tricky. An der ersten wirklich schwierigen Stelle ist schon ein weißer Silverado abgestellt, Aber
Dieter meistert die Felsplatten, allerdings setzt er ganz kurz auf. Es folgen noch weitere ziemlich heftige Stellen und nach 5,3 Meilen beschließen wir, unser Glück nicht zu
Überbeanspruchen und stellen 4Runner ab. Es sind noch ca. 1,5 Meilen zu laufen und das Wetter ist mittlerweile sehr warm, wir ziehen unsere Unterhemden aus, eigentlich könnte man in
kurzen Hosen gehen. Um 12:30 Uhr ziehen wir die Wanderschuhe an und los geht es. Unterwegs treffen wir die Besitzer des weißen Silverados, ein älteres Paar, das beschließt,
nicht weiter zu gehen. Wir erreichen nach einer dreiviertel Stunde den Overlook und klettern nach unten. Und da ist er: der Colorado *freu! Es
gibt natürlich einfache Methoden an einen Colorado View Point zu kommen, zum Beispiel über den Shafer Trail und die Potash Road, aber viel einfacher ist das Fahren dort auch
nicht.
Kurz nachdem wir uns auf den Rückweg zum Auto gemacht haben, kommt uns das junge Pärchen entgegen und wir sind gespannt, wie weit sie es mit ihrem ebenfalls weißen Silverado
geschafft. haben.
Er steht neben unserem 4Runner, dabei hätte der super Reifen drauf, damit wäre Dieter auf jeden Fall weiter gefahren. Aber vielleicht wollten sie ihr Glück auch nicht herausfordern. Als
wir um die Fahrzeuge herumgehen, stellen wir fest, dass das rückwärtige Fenster des Silverado offen ist. Darin ist das ganze Gepäck! Entweder haben sie nicht gemerkt, dass das
Fenster offen ist, oder sie sind sehr vertrauensvoll.
Wir nehmen einen Lunch ein und starten um 15:00 Uhr den Rückweg. Wir freuen uns nicht wirklich auf die Steinplatten, aber diesmal kommt Dieter ohne Aufzusetzen durch - good
Job!!
Eine dreiviertel Stunde und fast 7 Meilen später, sind wir wieder am Visitorcenter.
Da es noch früh ist, entscheiden wir uns für den 1 Meilen langen Pothole Point Trail, was ganz Leichtes, mit schönen Ausblicken. Mittlerweile haben
wir 64 Grad.
Eigentlich wollen wir zurück nach Monticello über die 191 und am Wilson Arch vorbei fahren, entscheiden uns dann aber kurzfristig, wieder die Strecke übers Gebirge zu nehmen.
Allerdings sehen wir von unten schon, dass es oben eventuell schneit. Und tatsächlich fällt auf der Harts Draw Road die Temperatur erst auf 43, dann auf 34 Grad und
es setzt leichter Schneefall ein.
Monticello begrüßt uns mit 39 Grad, so wie wir morgens verabschiedet wurden.
Heute hatten wir wirklich alles: schönstes Sommerwetter mit Sonnenschein und Schneefall, alles innerhalb von 20 Meilen.