Fahrt zum Bryce Canyon


18. April 2005

 

Wir verabschieden uns von Moab, dem Arches Nationalpark und versprechen, naechstes Jahr wieder zu kommen. Wir haben uns entschlossen die 191 bis zur Interstate 70 zu fahren, an Green River vorbei und dann nach Sueden auf die 24. Wir hatten gehoert, dass man im Goblin Valley schoene Slot Canyons sehen koenne und wollten daher diesen kleinen State Park besuchen.

 

Auf dem Weg dahin sind wir in einen ausgewachsenen Sandsturm geraten und die Temperaturen fielen kontinuierlich. 45 Meilen suedlich von Green River bis Temple Mountain Junction (Mile Post 137) folgt man der Strasse dann 12 Meilen suedwestwaerts zum Park. Als ich an einer Infotafel ausstieg, fror ich bereit ganz gewaltig.

 

Das nur 1 Meile breit und 2 Meilen lange Tal beherbergt faszinierende Bewohner: Zwerge, Kobolde, balancierende Steine, “goblins” genannt, die von Wind und Regen aus dem bruechigen Entrada-Sandstein gewaschen wurden. Es war wohl noch zu frueh, auf jeden Fall war das “Kartenhaeuschen” noch nicht besetzt und wir steckten die 5 Dollar in einen Briefumschlag.

Da wir keine Infos oder Karten ueber den Park hatten, fuhren wir weiter in Richtung Camping Platz. Dort trafen wir eine Rangerin, hinter der wir wieder zurueck zum Kartenhaeuschen fuhren. Sie gab uns dann ein Faltblatt und auf unsere Fragen nach den Slot Canyons hin ein Blatt fuer den Little Wild Horse Trail. Das Faltblatt gab jetzt nicht so besonders viel her und das Wetter wurde auch immer unangenehmer. Also beschlossen wir, das Goblin Valley nicht zu besuchen und statt dessen den Little Wild Horse Canyon zu suchen.

Wir fuhren 5,5 Meilen zurueck und hielten an dem ausgezeichneten Parking. Dort standen schon einige Fahrzeuge. Wir zogen uns um und machten uns mit einem Ehepaar aus Maine auf den Weg. Es gibt hier keine Beschilderungen und wir waren froh, dass uns ein entgegenkommenden Tourist sagte, dass wir uns an der naechsten Gabelung rechts halten sollten, sonst wuerden wir den Canyon nie finden.

Wir fanden den Canyon und das erwaehnte Ehepaar - offensichtlich nicht besonders Suedwest-Erfahren, flippte fast aus beim Begehen des Canyons. Wir hielten uns da zurueck, schliesslich waren wir Antelope-Canyon verwoehnt.

 

PS: mittlerweile ist der Little White Horse Canyon mein zweitliebster Slot Canyon



Irgendwann verabschiedeten wir uns, bestiegen Goldie und ueberlegten, ob wir die 4x4 Strasse durch das Valley nach Cainville fahren sollten. Um ehrlich zu sein, wir waren dann zu feige, wir wollten naemlich nicht in einem Sandsturm enden oder von einer flash food weggespuelt werden.

 

Also fuhren wir zurueck zur 24 bis in den Capital Reef National Park. Auf dem Weg dorthin begegneten uns wieder einige Rinder, die sowohl die Weiden wie auch die Strassen als Revier bevorzugen. Sie traben einfach ueber die Strasse und kuemmern sich nicht um Fahrzeuge. Wir blieben stehen und haben das liebe Vieh ziehen lassen. Allerdings stockte uns kurz der Atem, als einige Motorradfahrer auf der kurvenreichen Strasse angebraust kamen, zum Glueck haben sie rechtzeitig bremsen koennen.


Die Navajos nennen diese Gegend “Land of the sleeping Rainbow”. Man kann die verschiedenen Farben des Regenbogens in vielen Felsschichten erkennen. Leider sind wir nur durchgefahren, haben kurz am Visitor Center angehalten und unterwegs einige Bilder gemacht.

 

Dieses Gebiet werden haben wir auf unsere “to do-Liste” fuer kommende Reisen gesetzt.



Kurz nachdem wir auf den Scenic Bayway 12 bogen, gerieten wir das erste Mal in Schnee. Die Sonne schien zwar, die Strassen waren meist sauber, aber die Haenge voller Schnee. Wir befanden uns auf 9.000 Fuss. Als wir wieder nach unten kamen war wieder Fruehling.

Weiter ging es nach Boulder, hier beginnt die BLM 100, die Burr Trail Road. Sie stand auf dem Programm, musste aber aus Zeitmangel gestrichen werden.



Kurz vor Escalante bogen wir ab auf die BLM 200, die Hole in the Rock Road.  Diese Dirt Road fuehrt hinunter bis zum Lake Powell, den es zur Zeit, als man die Strasse baute, noch nicht gab. 1880 hatten es die Mormonen endlich geschafft in den Sueden Utahs vorzustossen. Der 62 Meilen lange Weg folgt der Route, welche die HITRR-Expedition damals nahm und sie ist scheinbar immer noch so schlecht wie zu Zeiten der Momonen-Pioniere. Bis Devils Garden kann man bei gutem Wetter allerdings auch mit einem normalen Fahrzeug kommen. Es kam uns nur ein Fahrzeug entgegen, aber Goldie sah nach dem Ausflug wieder rot wie ein Indianer aus.

Devils Garden muss man sehen, selten gibt es Hoodoos, die so leicht zu finden sind. Sie stehen praktisch gleich am Parkplatz. Wir haben dann die Umgebung erwandert und waren begeistert.
Eine ganz tolle Beschreibung gibt es bei Volker , unbedingt anschauen.


Danach ging es ganz unspektakulaer und zuegig ueber Cannonville und Tropic zum Bryce Canyon. Je hoeher wir auch hier kamen, das Wetter aenderte sich und unsere Erwartungen/Befuerchtungen, dass wir am Bryce Canyon Schnee vorfinden wuerden, wurden erfuellt. Die Luft war klar, der Himmel blau und die Sonne wollte demnaechst untergehen.

 

Da wir kein Motel gebucht, wohl aber eine Anfrage bei Foster`s geschaltet hatten, fuhren wir dort auch hin, es liegt nur fuenf Meilen entfernt vom Eingang zum Nationalpark. Wir liessen uns das Zimmer zeigen und da es nicht uebel war, quartierten wir uns fuer 2 Naechte dort ein. Es gab ein package: 2 Naechte, 2 Dinner, 2 Breakfasts fuer 149 Dollar.

 

Ausser ueber den Schneesturm, der am naechsten Tag ueber die Ebene raste, konnten wir ueber Foster`s nur Positives berichten.

Leider ist die Unterkunft mittlerweile geschlossen.

 

Wir beendeten den Tag mit einem leckeren Steak and Shrimps Menue, bedient hat uns die nette Leslie, die wir hier ganz besonders erwaehnen moechten, haben die Fotos aufs Schlepptop geladen und den Weather Channel bemueht. Der verhiess aber nix Gutes. Mehr dazu aber morgen.