Flagstaff, Grand Canyon


24. Mai 2003

 

Wieder ging es morgens frueh los ueber den Highway 95 in Richtung Needles. Kilometerweit nichts aus Wueste und schroffe Berge - und was kam uns staendig entgegen: grosse Ami-Vans mit BOOTEN. Ihr habt richtig gelesen - Boote! Die Erklaerung fand sich dann in Needles - die Leute wollten oder kamen vom Colorado-River.

In Needles sollte man bitteschoen nicht tanken, zum einen wegen der vielen Autos mit den Booten, welche die ganze Tankanlage lahmlegen, zum anderen wegen der enormen Spritpreise. Wenige Kilometer weiter an der Interstate 40 tankt man wieder zu normalen Preisen.


Von Yucca Valley nach FLAGSTAFF sind es ca. 400 Meilen.

Kurz hinter Needles ueberquerten wir die Staatsgrenze nach ARIZONA

Wer kennt sie nicht: die Motherroad Amerikas - die Route 66
Wer kennt sie nicht: die Motherroad Amerikas - die Route 66

Wir sind also in ARIZONA.

 

Ab und zu sehen wir das Schild fuer die historische Route 66, fahren aber nicht ab, weil wir noch eine Unterkunft in Flagstaff suchen muessen. Natuerlich haben wir gelesen, dass man sich ein Motel weit ab der Bahnstrecke suchen soll, weil nachts die Zuege durch Flagstaff donnern und pfeifen, dass einem das Schlafen vergeht. Und natuerlich haben wir ein Motel ausgesucht - weil wir da noch nicht wussten, wie nah der Bahnhof ist - in dem die Zuege wunderbar zu hoeren waren.

 

Im Uebrigen war Flagstaff eine ziemliche Enttaeuschung, das Motel war teuer und ungemuetlich. Mit einem Wochenend-Zuschag haben wir ja gerechnet, aber das war uns dann doch etwas viel. Hier haetten wir uns mehr Zeit zum Suchen lassen sollen, aber wir waren an diesem Samstag etwas muede.

 

Meiden sollte man das Family Inn, wo wir fuer zwei Naechte mit lausigen Dounats, labbrigem Orangensaft und duennem Kaffee sage und schreibe 178,- Dollar bezahlt haben.

 

 

Besichtigen sollte man aber die historische Altstadt. Und hier sind wir dann auch ein paar Meilen auf der Route 66 gefahren.


25. Mai 2003

GRAND CANYON

 

Der Name sagt alles aus, der erste Blick in den Canyon ist ueberwaeltigend. Die unzaehligen Bilder, die wir gemacht haben, sagen einfach nicht aus, wie grandios diese Landschaft ist.

 

Wir sind von Flagstaff ueber den Highway 180  und dann auf den 64 gefahren. Uebrigens liegt dort den wunderschoener Ort Valle mit Hotels und Motels, der Aufenthalt in Flagstaff war ueberfluessig!  Ausserdem gibt es im Canyon Village genug Moeglichkeiten zur uebernachten.

 

Nachdem wir uns im Canyon View Information Plaza unsere Broschueren und Informationen abgeholt hatten, machen wir uns mit Wanderschuhen auf den Weg zum Canyon. An diesem Sonntag sind nicht gar so viele Touristen unterwegs und wir koennen alles in Ruhe geniessen. Es gibt drei Shuttle Bus Routen, die wir nacheinander in Anspruch nehmen.

 

Die Kaibab Trail Route ist ein 20 Minuten Trip zum Yaki Point. Zurueck an der Canyon View Information Plaza nehmen wir den Shuttle fuer die Village Route, sie dauert 60 Minuten und fuehrt zu den Hotels, Motels, Campgrounds, Parkplaetzen und den Einkaufsmoeglichkeiten. Diese Route ist keine Sightseeing-Tour.


Die Hermits Rest Route ist ein 90 minuetiger Rundtripp, acht Meilen lang und man kann an acht Stops zu den verschiedenen Overlooks gehen. Wenn man moechte kann man dann vom einen zum anderen Overlook wandern und dann wieder in den Shuttle einsteigen. Auf dem Rueckweg gibt es allerdings nur zwei Stops an Mohave und Hopi Point. Die Strecke nach Hermits Rest ist geschlossen fuer private Fahrzeuge, so dass man ungestoert wandern kann - von den Shuttles abgesehen.

 

Wahrscheinlich gibt es keine weitere Landschaft auf der Erde, die den Besucher so sehr beeindruckt wie ein Blick in den Grand Canyon. Seit Millionen von Jahren hindurch hat sich der Colorado-
River durch das Gebirge gegraben. Die Welt scheint hier groesser mit grandiosen Sonnenauf- und untergaengen. Vor mehr als 100 Jahren hat der Mensch begriffen, dass fuer zukuenftige Besucher diese Landschaft geschuetzt werden muss. 1919 hat der U.S. Congress dem entsprochen und es entstand der Grand Canyon Nationalpark.  Sechs Jahre spaeter wurde er als Weltkulturerbe deklariert.

 

South and Nord Rim sind nur 10 Meilen Vogelflug entfernt, trotzdem trennen sie 215 Meilen wenn man die Strasse benutzt.

 

Das South Rim liegt ungefaehr 7.000 Fuss hoch und es kann dort im Sommer bis zu 70 Grad Fahrenheit warm werden. Es ist das ganze Jahr ueber geoeffnet.

 

Das North Rim ist 1.000 Fuss hoeher und es kann 10 Grad kuehler sein. Geoeffnet ist es ab Mitte Mai bis Mitte Oktober, dann kann es zu Sperrungen wegen Schnee kommen.

 

Von Williams aus - dem Gateway to the Grand Canyon - faehrt heute wieder die historische Eisenbahn. Am 17. September 1901 erreichte der erste Fahrgast das Grand Canyon South Rim mit dem Zug der Atchinson, Topeka and Santa Fee Railway Company. Ab diesem Zeitpunkt kamen fuenf Praesidenten, unzaehlige Filmstars und ganz normale Besucher. Verdraengt durch Automobile wurde die Strecke 1968 eingestellt. Aber wie jede Legende, starb sie nicht. 88 Jahre spaeter, am 17 September 1989 wurde die Legende wieder geboren. Seither fahren jaehrlich mehr als 170.000 Passagiere in den Nationalpark.

 

Fuer unsere Rueckfahrt nach Flagstaff waehlten wir den Highway 64 nach Cameron und kamen dabei auch noch an den Ruinen von Tusayan vorbei. Leider war es schon zu spaet um die Ausgrabungen der praehistorischen Pueblos anzuschauen. Dafuer entschaedigte uns ein traumhafter Sonnenuntergang ueber dem Grand Canyon. Von Cameron sind wir dann ueber den Highway 89 zurueck nach Flagstaff gefahren. Nicht unerwaehnt sollte bleiben, dass wir auf dem Weg zum East Entrance einen Cojoten direkt an der Strasse gesehen haben.