Robili



Hallo! Darf ich mich vorstellen:

ich bin 

 

Robin Hood, Raecher der Witwen und Waisen. 

 

Allerdings nennen mich meine Dosis mittlerweile einfach Robi oder wenn ich ganz lieb bin auch Robili.

 

Geboren wurde ich im Frühjahr 1993 in der Weststadt von Karlsruhe, auch genannt “Ami-Siedlung”. Dort gab es naemlich mal ganz viele amerikanische Soldaten. Da ich mich angeblich mit meiner Mutter nicht vertragen habe, haben meine Besitzer im Sommer 1994 kurzerhand eine Anzeige in der Tageszeitung aufgegeben und so kam eines Tages ein Zweibein in unser Haus, welchen mich einfach mitnahm. Das neue Zuhause war nicht schlecht, allerdings durfte ich ploetzlich nicht mehr nach draussen, sondern hatte nur einen Balkon, auf dem ich durch ein Gitter in die Freiheit schauen durfte.

 

Nach einiger Zeit habe ich mich daran gewoehnt, es war alles recht angenehm und ich wurde sehr verwoehnt, da ich ja das einzige Fellmonster im Haus war.

 

Das aenderte sich schlagartige, als kurz vor Weihnachten 1994 ploetzlich ein Monsterbaby auftauchte. Es war getigert mit weissen Fuessen und einer weissen Blesse im Gesicht. Sein erster Auftritt bestand darin, dass er Dosines Blumentopf im Gaeste-WC schrottete. Prima, dachte ich, der bleibt nicht lange! Leider war Dosine aber so vernarrt in dieses Fellbuendel, dass er mir langsam die Show gestohlen hat. Wie das halt so ist, wenn ein zweites Kind ins Haus kommt. Da muss man als Erstgeborener immer zurueck stecken.
Nicht genug, dass er mit Alete-Brei gefuettert wurde, er versuchte  m i c h  als Amme umzufunktionieren und schlotzte mir meinen Bauch patschnass auf der Suche nach Milch. Dabei war der Kerl schon drei Monate, also alt genug, um sich an Whiskas oder aehnlichem sattzufuttern.

 

Die schoenen, gluecklichen Tage waren also vorbei, bis ein dreiviertel Jahr spaeter mein Retter in Gestalt von Dieter auftauchte. Es wurde geregelt, dass ich Dieter gehoerte und dieser Mickey Gaby. Dieter verwoehnte mich, er beschuetzte mich vor diesem zudringlichen Mickey und alles war wieder gut.

 

Eines Tages haben sie Mickey und mich in eine Transportbox gesteckt, in ein Auto verladen und nach einer Stunde Fahrt in ein Haus gebracht. Dort hat es seltsam gerochen: ein Hund war da! Nix fuer mich, ich habe erstmal getobt und gespuckt, deshalb haben sie uns ausser Reichweite gebraucht. Mickey hat sich uebrigens nicht fuer den Hund interessiert - dieses Baby. Um es kurz zu machen: mein Protest hat letztendlich auch nix genutzt, denn einige Wochen spaeter herrschte grosse Hektik in unserem Haus, alles wurde in grosse Kartons verpackt, viele Haende trugen diese nach draussen in ein grosses Auto, Mickey und ich wurden wieder in unsere Transportboxen gesteckt und ab ging die Post. Ich war schon gespannt auf den Hund, falls man mich naemlich aus der Box lassen sollte, wollte ich ihm gleich eines ueber die Nase ziehen. Aber der Hund war nicht mehr da! Auch gut. Wir durften tatsaechlich aus der Box und uns im Haus umsehen. Das Beste aber war: ich durfte auf die Terrasse und von dort ging es in den GARTEN!!!! Ich erinnerte mich an meine Babyzeit und schwups war ich weg. Dosine hat getobt und Herrchen auch. Als beide mit den Nerven voellig am Ende und mich bereits abgeschrieben hatten, habe ich mich entschlossen - um des lieben Friedens willen - wieder nach Hause zu kommen. Eigentlich haette ich eine liebevolle Begruessung erwartet - aber die wuerdigten mich keines Blickes, als ich im Wohnzimmer erschien. Das gleiche Spiel am naechsten Tag, ich nix wie weg, aber da ich mein Herrchen nicht aegern wollte, bin ich immer mal wieder nach Hause gekommen um nach ihm zu sehen. Als Dankeschoen habe ich am zweiten Tag gleich eine Maus mitgebracht. Die helle Aufregung von Dosine und Dieter konnte ich gar nicht verstehen. Hatten sie etwa vergessen, dass ich ein “Raubtier” war??

 

Ich verbrachte wunderschoene Tage in der neuen Umgebung, hatte ich doch ausser dem eigenen Garten noch die Nachbarsgaerten und jede Menge Felder zum Herumtoben. Leider kam Mickey eines Tages nicht mehr nach Hause, er hatte sich wohl in der Morgendaemmerung mit einem Auto angelegt, und meine Dosine hat schrecklich geweint. Ich durfte dann ploetzlich abends auch nicht mehr nach draussen. Sie sagten mir, dass sie Angst um mich haetten. Das hat mir dann doch geschmeichelt und ich war nicht mehr sauer, dass ich nur tagsueber draussen sein durfte.

 

Ich war also wieder ein Einzelkind. Allerdings nicht lange, Dosine brachte wieder so ein Fellmonster-Baby ins Haus, es war rotgestromt, hatte wieder weisse Fuesse und einen weissen Bauch. Name: Flori oder Kroeti - sie konnten sich nicht entscheiden. Dieses rote Teil war nicht ganz so schlimm wie Mickey, aber ich musste wieder alles teilen. Wir haben uns dann aber doch angefreundet und verstehen uns auch ganz gut. 

 

Nach ein paar Jahren ging die Hektik mit dem Kartonpacken wieder los und wir bekamen ein neues Zuhause. Stellt Euch vor, sie haben uns ins “Ausland” verschleppt, ins Elsass. Allerdings muss ich sagen, es sieht dort recht schoen aus, wir haben wieder einen grossen Garten und bis jetzt sind auch die Nachbarn nett zu uns. Wir duerfen auch ihre Gaerten besuchen und gestreichelt werden wir auch, wenn wir das wollen. 


Im Herbst 2002 hat sich trotz meiner Abwehr ein weiteres Fellmonster ins Haus geschlichen. Ich muss sagen, er hat mir einfach leid getan, sonst waere er nicht reingekommen. So ein duerrer, verhungerter, schon etwas aelterer Kater, ausserdem humpelte er stark und seine Augen waren ganz verklebt. Mittlerweile hat Dosine ihn gesund gepflegt, er ist fast so dick wie ich und frech ist er auch geworden. Das ist also der Dank! Zum Glueck habe ich gehoert, dass Dosine und Dieter keine weiteren Findelkinder aufnehmen wollen, da wir drei schon genug Dreck ins Haus bringen, ueberall auf den Sofas herumliegen und deshalb auch gar kein Platz mehr fuer ein weiteres vierbeiniges Familienmitglied sei. Gut so!

 

Nun Leute, das ist meine Geschichte. Ich hoffe, sie hat Euch gefallen und ich werde ab und zu mal was Neues hinzufuegen. Bis dahin - pfotige Gruesse!!

Wir haben unseren süßen Schatz am 01.06.2011 über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Es ist uns sehr schwer gefallen, aber wir wollten nicht, dass Robili leiden muss. Er war schon seit längerem krank, aber er hat so tapfer gekämpft.

 

18 Jahre hat er sein Leben mit uns geteilt, uns morgens wach geschnurrt, das Wasser nur mit der Pfote aus dem Napf geholt, er war einfach was Besonderes.

Er bleibt unvergessen!

 

 

A Pet's Plea

If it should be that I grow frail and weak
And pain should keep me from my sleep
Then you must do what must be done
For this, the last battle, can't be won.

You will be sad - I understand
Don't let your grief then stay your hand
For this day, more than all the rest
Your love and friendship stand the test.
We've had so many happy years
What is to come can hold no fears

You'd not want me to suffer, so
When the time comes, please let me go.
I know in time you too will see
It is a kindness you do to me
Although my tail, it's last has waved
From pain and suffering I've been saved.

Don't grieve that it should be you
Who has decided this thing to do
We've been so close, we two these years
Don't let your heart hold any tears.

 

Unser Robili, er war immer da, seit 18 Jahren. 

 

Nun ist er weg - fortgegangen zu seinen Brüdern und Freunden auf die Regenbogenwiese. Wir wollten ihn nicht mehr leiden lassen, er war so tapfer, hat alles über sich ergehen lassen, die Medikamente, das Einreiben seiner Öhrchen. Nie hat er uns Kummer bereitet, er war so ein Schatz.

Nun müssen wir morgens ohne ihn aufwachen, nie mehr wird er kommen und uns wachschnurren.

Nie mehr wird er sein Wasser mit der Pfote aus dem Schälchen holen, sich nie mehr zu uns legen, wenn wir fernsehen. 

 

Er hinterläßt eine große Lücke und wir werden immer an ihn denken. Im Momet tut es noch weh, trotzdem huscht beim Gedanken an ihn ein kleines Lächeln über unser Gesicht.