Bryce Canyon


19. April 2005

 

Wir hatten gut geschlafen und in der Bakery gefruehstueckt. Ausserdem durften wir uns ein Lunch-Paket mitnehmen, d.h. irgend etwas aussuchen von den vielen Sandwiches und suessen Stueckchen.

Obwohl der Weather Channel gestern nicht Gutes gemeldet hatte, zeigten sich am Himmel weder Wolken noch anderes Ungemach. Es war allerdings recht kuehl, was wir vermutlich noch schlimmer empfanden, da wir noch vor einem Tag bei ueber 35 Grad im Arches N.P. gewandert waren.


Wir fuhren erstmal ins Best Western (Ruby`s Inn) und wollten versuchen ins Internet zu kommen, was aber misslang, da der bloede PC regelmaessig nach 3 Minuten abstuerzte.

 

Weiter gings in Visitor Center. Dort sahen wir, dass einige der Trails wegen Schnee gesperrt waren und dass fuer Nachmittag Schnee vorhergesagt wurde. Schnee??? Witzig, es schien ja die Sonne und der Himmel war strahelnd blau. Wir beschlossen, bis ans Ende des Parks zu fahren, zum Rainbow Point. Die 29 km lange Strasse bietet immer wieder ueberwaeltigende Ausblicke.

Ab der Haelfte der Strecke hatten wir einen Midsize-Wagen vor uns, in dem ein offensichtlich aelteres Ehepaar sass. Sie schlichen vor uns die Strasse entlang und ueberholen war nicht. Dieter fluchte und fuhr so nahe auf, dass ich befuerchtete, man werde uns wegen Noetigung anzeigen.

 

Am Rainbow Point angekommen, steig sowohl das Ehepaar als auch wir aus, offensichtlich fuehlten sie sich aber nicht bedraengt. Da wir nicht wieder hinter diesem Wagen zurueckfahren wollen, fiel der Fototermin recht kurz aus. Wir befanden uns auf 2748 Meter und wir sahen den Bryce Canyon zum ersten Mal im Schnee. Die Jahre zuvor besuchten wir den Park im Juni bei strahlenden Sonnenschein. Sonne schien jetzt auch noch.


Naechster Punkt war Ponderosa Canyon. Auch hier konnten wir kurz vor dem Ehepaar den Viewpoint verlassen.


Dann kam Agua Point und wie das Leben so spielt, beide Fahrzeuge kamen nebeneinander zum Stehen. Der Mann stieg aus und kam auf uns zu..... Ob er denn ein Foto von uns machen sollte? Uns fiel die Kinnlade runter. So ein netter Mensch und wir hatten ihn so ekelhaft bedraengt. Mittlerweile war auch seine Madame ausgestiegen und man kam ins Gespraech. Woher? Wohin? Oh Germany! The new Pope cames from Germany! Und so erfuhren wir in der Wildniss des Bryce Canyons von einem Mann aus Californien, der eine Tochter in Bayern hat und das Hofbraeuhaus liebt, dass wir einen neuen Papst haben und der auch noch aus Deutschland kommt

Danach beantworteten wir die Frage nach dem “Woher” stets mit “France”, was ja nicht falsch ist.


Natural Bridge war der naechste Stopp. Wir haben gelesen, dass diese Bruecke nicht durch einen Wildbach geformt wurde, sondern dass sie ein Gesteinsbogen ist, der durch Regen- und Wassererosion von der Felsoberflaeche her gebildet wurde. Wieder was dazu gelernt.


Next: Farview Point. Langsam tauchten in der Ferne Wolken auf und es kam uns auch vor, dass es kaelter wurde. Wir wollten mal eben zum Piracy Point gehen, sind aber auf halber Strecke im Schnee stecken geblieben.


Weiter ging es ueber Swamp Canyon zum Inspiration Point. Der Weg zu Paria View war gesperrt, Bryce Point konnten wir anfahren.


Von Sunset Point aus konnten wir das Amphitheater und die Grotten bewundern, am Sunrise Point fielen die ersten Schneeflocken.

 

Trotzdem wollten wir nochmal zurueck und den Queens Garden Trail ein Stueck laufen, da der Navajo Trail, den wir im letzen Jahr gewandert waren, gesperrt war. Es wurde aber nichts daraus, denn bis wir unsere Wanderschuhe und die Windjacken angezogen hatten, schneite es so heftig, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Also Rueckzug. Fairyland Point war uebrigens auch wegen Schnee gesperrt.



Da es noch relativ frueh war, fielen wir nochmals ins Ruby´s Inn ein und verbrachten laengere Zeit im Shop. Bei der Gelegenheit legte ich mir neue Wanderschuhe zu, die ich bisher aber noch nicht getragen habe. Eine neue Short musste auch her.

 

Dann ging es im schoensten Schneesturm zurueck zu Foster`s. Wir zogen uns um und kaempften uns die paar Meter von unserer Unterkunft zum Restaurant.

Am Vortag waren wir mit kurzen Hosen und T-Shirt angekommen, heute ging nichts mehr ohne Jeans und Sweetshirt. Das Essen war wieder gut und da wir am naechsten Tag frueh in Richtung Las Vegas starten wollten, gingen wir auch recht frueh zu Bett. 

 

Bisher hatten wir im Bryce Canyon immer nur rote Hoodoos, Zinnen und Spitzen gesehen, diesmal lag fast alles im Schnee, es war ein ganz tolles Erlebnis. Der Park ist das ganze Jahr geoeffnet, so dass man zu jeder Jahreszeit verzaubert wird durch die fantastischen Gesteinformen, die Wind, Wasser und Erosion in Millionen von Jahren erschaffen haben.