20. April 2005
Langsam aber sicher geht unsere Rundreise zu Ende. Als Zwischenstation liegt Las Vegas vor uns - nur zum Uebernachten - auf dem Weg nach San Luis Obispo. Der Wettergott war stets auf unserer Seite und so ein bisschen Schneesturm im April macht doch Spass. Morgen werden wir wieder Shorts und T-Shirts tragen und nur mehr ahnen, wie kalt es am Bryce Canyon war.
Nachdem wir Goldie enteist, in der Bakery gefruehstueckt, am Ruby`s Inn getankt und uns vom im Schneesturm liegenden Bryce Canyon verabschiedet hatten, war unser naechstes Ziel der Zion National Park.
Wir hatten den Park 2002 bereits besucht und waren 2003 - leider - viel zu schnell auf dem Weg nach Page durchgebraust. Auch diesmal hatten wir kaum Zeit um diesen schoenen Park naeher zu erkunden, aber auch er steht ganz oben auf unserer To-Do-Liste.
Wir verliesen die 12 nachdem wir den Red Canyon im Schnee durchquert hatten und bogen suedlich auf die 89 in Richtung Kanab. An der Mt. Carmel Junction fahren wir westwaerts auf die 9, die durch den Zion N.P. fuehrt, bis sie kurz vor St. George auf die Interstate 15 trifft.
Der Zion N.P. ist einer der fuenf Nationalparks in Utah. Er wurde in Millionen von Jahren geologischer Geschichte von riesigen senkrechten Stuecken Sandstein geschaffen, die sich mehr als 600 Meter ueber einem herrlichen Tal des sich langsam durch Wiesen und rote Felsenabgruende bewegenden Virgin River aufrichteten.
Im Jahre 2000 wurde der Shuttle-Bus Betrieb eroeffnet, mit dem man die einzelnen Stationen und Sehenwuerdigkeiten im Park anfahren kann.
Wir besuchten kurz das Visitor Center und stellten fest, dass es mittlerweile recht warm geworden war und der Park Ende April bereits sehr frequentiert wurde. Die Parkplaetze waren so gefuellt,
dass wir nur in der aeussersten Ecke ein Plaetzchen fuer Goldie fanden.
Weiter ging es bis Hurricane, wo ich von Jeans in Shorts und von Sweet- in T-Shirt wechselte.
Am spaeten Nachmittag erreichten wir Las Vegas. Obwohl wir ins Best Western Parkview Inn, welches im Norden der Stadt liegt, wollten, sind wir bis zum Luxor gefahren und haben den Strip von unter her aufgerollt.
Im Maerz hatte ich im Internet einen Preis von 42 Dollar fuer das Best Western gefunden, nun wollte man 80 Dollar. Seit unserem letzten Besuch vor 16 Tagen schien die Stadt ploetzlich ueberfuellt zu sein. Also zahlten wir schweren Herzens fuer ein Zimmer das sich neben der Laundry und dem Icemaker befand. Gut - nachts waescht keiner seine Waesche, aber die daemliche Eismaschine machte einen Hoellenlaerm. Ich beschwerte mich, aber da man uns nur ein Raucherzimmer anbieten konnte, beschlossen wir, uns in der Stadt so muede zu laufen, dass wir tot sind Bett fallen wuerden. Was mehr oder weniger gelang.
Dieter wollte unbedingt auf den Stratosphere Tower und obwohl mir davor graute, beschloss ich, mit ihm hochzufahren. Es war dann gar nicht so schlimm und der Blick ueber die erleuchtete Stadt war ein Erlebnis.
Zuvor gingen wir aber shoppen und fanden bei “Ross” einen riesigen, roten Samsonite-Koffer, den wir unmoeglich stehen lassen konnten, zumal einer unser Koffer wegen Ueberfuellung kurz davor war seinen Geist aufzugeben.
Da wir bei unseren bisherigen Besuchen nie weiter als bis zum Circus Circus gekommen waren, standen nun Sahara und Stratosphere auf unserer Liste. Im Stratosphere hatten wir auch frech Goldie abgestellt und streiften von hier aus durch die Hotels.
Nachdem es dunkel geworden war und wir die Stadt vom Tower aus bewundert hatten, beschlossen wir die Fremont Street zu suchen.
Ich hatte ueber eine spektakulaere Lightshow gelesen und die wollten wir sehen. Da ich mich mit den Entfernungen in diesem Land der unbegrenzten Moeglichkeiten immer verschaetze, sind wir erstmal meilenweit gelaufen und haben an einer Bushaltestelle einen jungen Mann gefragt, wie weit es noch sei. Er meinte: zu weit zum Gehen und er koennte uns die Gegend auch nicht empfehlen. Wir sollten doch lieber unser Auto holen und an der Fremont Strasse direkt parken. Also sind wir die Strasse wieder zurueck, vorbei an den vielen Wedding-Chappels - eine kitschiger als die andere - und haben Goldie geholt.
Direkt an der Freemont gab es einen Parkplatz fuer 5 Dollar, die wir dann aber gerne bezahlten. Minuten spaeter fing die Show an - wow - nicht uebel. Es gibt vier verschiedene Shows und wir sahen als erste “American Freedom”. Wenn wir nicht schon vorher gewusst haetten, wie patriotisch die Amis sind, spaetestens hier blieb kein Zweifel mehr. Beschrieben wird die Show uebrigens folgendermassen:
"American Freedom" is a patriotic tribute the Red, White, and Blue. Filled with classic images of Americana and heart pounding drumbeats, all Fremont Street visitors will swell with pride as flags, eagles, mountains and prairies burst into view on the Viva Vision canopy. Don't miss the jets flying overhead and the fireworks at the end!
Ende des Zitats!! Hier koennt Ihr Euch ueber Fremont Street selber ein Bild machen.
Unsere Rundreise ist hiermit zu Ende. Wir haben so viel fazinierende Natur gesehen und wissen doch, dass wir nur einen Bruchteil davon erlebt haben. Aber gerade das laesst uns bereits den naechsten Urlaub in den Suedwesten der USA planen. Vermutlich wieder im April, fuer uns war das Wetter optimal, Sonnenbrand und Schneesturm inklusive.
Weiter geht es nun nach San Luis Obispo zu unseren Kindern.