Arches Nationalpark


17. April 2005

 

Nachdem wir gestern bei der Fahrt nach Moab durch den Wilson Arch einen kleinen Vorgeschmack auf den Arches Nationalpark bekommen hatten, waren wir sehr gespannt. Wir hatten schon sehr viel ueber den Park gelesen und tolle Bilder gesehen.


Nach dem Fruehstueck im Moab Valley Inn - es gab sogar Pancakes zum Selbermachen - fuhren wir zum Eingang des Parks. 2004 begann der Bau eines neuen Visitor Centers, welches im August 2005 eroeffnet werden soll. Eine neue Zufahrtstrasse und die Entrance Station sind bereits fertig.


Viele der Sehenswuerdigkeiten im Arches N.P. kann man leicht auf Fusswanderwegen erreichen, manches kann man sogar vom Auto aus sehen. Die ganz besonderen Boegen, wie der Double O Arch,  sind allerdings etwas beschwerlich zu erreichen. Alle Informationen ueber Laenge und Schwierigkeit der Wanderwege stehen im Faltblatt, das man an der Entrance Station erhaelt.


Im Jahre 1962, als das erste Visitor Center eroeffnet wurde, kamen 60.000 Besucher in den Park. 2004 waren es bereits 733.000.

 

Der Park liegt auf einem unterirdischen Salzbett, das hauptsaechlich fuer die Entstehung der Arches und Tuerme, balacierenden Felsbloecke, Sandsteinwaende und zerfressenen Monolithe, verantwortlich ist. Wasser und Eis, extreme Temperaturen, Verschiebungen unterirdischer Salzschichten  und 100 Millionen Jahre haben die ungewoehnlich geformte Felslandschaft dieser Region entstehen lassen. Das an einigen Stellen tausende von Metern starke Salzbett wurde vor ungefaehr 300 Millionen Jahren auf dem Colorado-Plateau abgelagert, als ein Meer die Gegend ueberflutete und schliesslich verdunstete. Im Verlaufe von Millionen von Jahren ueberzogen Ueberflutungen, Winde und Ozeane das Salzbett mit ihren Ablagerungen. Viele der Ablagerungen wurden zu Stein zusammengepresst. Ausser einigen vereinzelten Ueberresten bestehen die im Park heute sichtbaren Hauptformationen aus dem lachsfarbenen Entrada-Sandstein, aus dem die meisten Arches geformt sind, und dem gelbbraunen Navajo-Sandstein. Man sieht diese Schichten in weiten Teilen des Parks tortenaehnlich aufeinanderliegen. Erosion und Verwitterung zeigen ihre Wirkung zwar nur langsam, schaffen aber unaufhaltsam Landschaften, die allmaehlichen Veraenderungen unterworfen sind. Staendig werden neue Arches gebildet und alte zerfallen. 

Diese Informationen stammen aus dem Faltblatt, mehr koennt Ihr unter www.nps.gov/arch nachlesen.


Wir begeben uns auf die Fahrt durch den Park. Als erstes vorbei an den Courthouse Towers, an den Petrified Dunes und erreichen nach etwas ueber 9 Meilen den Balanced Rock. Hier habe sich schon etliche Leute eingefunden, die dieses seltsame Gebilde fotografieren wollen.

Kurz dahinter biegen wir ab zur “Windows Section”. Dort legen wir eine kleine Wanderung ein zwischen den beiden Fenstern und dem Turret Arch.

 

An diesem Loop gibt es diese seltsamen chemical toilets oder pit toilets genannt und das erste und letzte Mal ist dieses Örtchen dreckig und zwar ziemlich.



Der naechste Arch war der Double Arch (nicht zu verwechseln mit dem Double O Arch im Devils Garden), man geht hier nur 0,8 Meilen einen leichten, sandigen Wanderweg. Hier war es schon ganz schoen schwierig ein Parking zu bekommen. Wenn man ausserhalb der Markierungen parkt, gibts uebrigens Aerger wenn ein Ranger kommt.


Double Arch
Double Arch

Der naechste Stop ist das Parking fuer den Delicate Arch Viewpoint. Es wird langsam immer schwieriger einen Parkplatz zu bekommen. Nachdem wir einen ergattert haben, gehen wir zum Viewpoint. Der Delicate Arch also, das Wahrzeichen Utahs - von hier ist es kaum zu sehen und wir fahren enttaeuscht zurueck zum Parking fuer den Weg zum Delicate Arch. Dort ist es noch schlimmer mit Parkplaetzen und wir warten fast eine viertel Stunde, bis endlich ein Auto wegfaehrt und wir in die Luecke fahren koennen. Wir moegen uns gar nicht vorstellen, wie es hier in der Hochsaison aussieht. Der Weg hoch ist 3 Meilen lang und ueberwindet 146 Hoehenmeter. Mittlerweile ist es fast Mittag, die Sonne meint es mal wieder ausgesproche gut mit uns und es gibt keinen Schatten auf dem Weg, aber wir wollen da hoch! Vorbei an der Wolfe Ranch, da geht es noch gemuetlich, aber dann wird es anstrengend. Ich habe bereits meine erste Wasserflasche leer und schnaufe hinter Dieter her. Er ist fit wie immer - wie macht der Mann das bloss? Da es keinen ausgeschilderten Weg gibt, hat man keine Steintuermchen aufgebaut, an denen man sich orientieren kann. Und natuerlich am Menschenstrom. Endlich sind wir oben und da steht er vor uns, fast zum Greifen nahe. Ueber eine Mauer klettern und dann recht steil auf glatten Felsen nach unten, dieser Teil des Weges ist fuer mich der schwierigste, weil ich nicht ganz schwindelfrei bin. Aber dann habe ich mich zusammen genommen und bin Dieter gefolgt, der schon auf dem Weg zum Arches war. Kamera raus und fotografieren, was allerdings wegen der vielen Leute recht schwierig war. Ich wollte den Arch alleine und das ist mir spaeter dann auch beinahe gelungen.

 

Nach einem kleinen Picknick haben wir uns auf den Rueckweg zum Parking gemacht. Wer diese doch anstrengenden 3 Meilen nicht gehen will, hat etwas Wunderbares versaeumt und tut uns leid.


Weitere 5 Meilen bis zum Devils Garden. Zuerst zum Sand Dune Arch. Man geht durch eine enge, kuehle Schlucht mit feinem, roten Sand und dann liegt er vor einem.

Sand Dune Arch
Sand Dune Arch

Der naechste Arch - und langsam mag ich eigentlich keine Boegen mehr sehen weil mir die Fuesse weh tun - ist der Broken Arch. Warum der so heisst, keine Ahnung, denn gebrochen ist er nicht. Um zu ihm zu gelanden, muss man eine baumlose Ebene ueberqueren, bei der Hitze ganz schoen anstrengend. Aber schoen ist er doch.


Brocken Arch
Brocken Arch

Weiter geht es mit dem Auto bis zum Devils Garden Trailhead, dort gibt es auch wieder Toiletten und Wasser zum Trinken. Ich will eigentlich nur mehr den bekannten Landscape Arch sehen, lasse mich aber von Dieter ueberreden weiter zu gehen. So nach dem Motto: einer geht noch......ich schleppe mich also zum Wall- , Navajo- und Partition-Arch. Dann steike ich und habe sogar Erfolg - wir gehen zurueck zum Auto.

Landscape Arch                                  Partition Arch                                     Navajo Arch


Ueber 2000 katalogisierte Arches gibt es, wir haben nur einen geringen Bruchteil davon gesehen und waren beeindruckt. Es gaebe noch so viel zu sehen in diesem Park, aber ein Tag bei ueber 35 Grad Hitze fordert seinen Tribut. Nix geht mehr.


Aber wir kommen wieder, versprochen!

 

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir wollen in mit einem leckeren Steak kroenen. Wir entschieden uns fuer Smitty`s Golden Steak Restaurant und wurden nicht enttaeuscht.

 

Morgen fahren wir weiter zum Bryce Canyon, obwohl wir eigentlich auch den Canyonland National Park besuchen wollten. Leider wird die Zeit knapp, wir wollen am 21. April zurueck in San Luis Obispo sein. Also heben wir uns diesen Park fuer naechstes Jahr auf.


Und hier noch ein paar Bilder von unserem Hotel, dem Zimmer und einem schoenen Nummernschild aus Utah.